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Übersetzen

Unter Übersetzung versteht man in der Sprach-wissenschaft:

  1. die Übertragung eines (meist schriftlich) fixierten Textes von einer Ausgangssprache in eine Zielsprache; sie wird auch als „Übersetzen“ bezeichnet.
  2. das Ergebnis dieses Vorgangs.

Zur besseren Unterscheidung wird das Produkt eines Übersetzungs- oder Dolmetschvorgangs (Translation) auch als Translat bezeichnet.

Die Übersetzung fällt gemeinsam mit dem Dolmetschen unter den Begriff Sprach- und Kulturmittlung (Translation). Der maßgebliche Unterschied zwischen Übersetzen und Dolmetschen liegt darin, dass beim Übersetzen der Ausgangstext fixiert (schriftlich niedergelegt) ist und somit wiederholt konsultiert werden kann, während beim Dolmetschen der Ausgangstext nicht fixiert, in der Regel mündlich, vorliegt.

Im Rahmen unseres Angebotsspektrum fallen folgende Bereiche:

- Urkunden und Dokumente ( mit Beglaubigung )
- Technische Prospekte und Texte
- Werbeprospekte
- Gebrauchsanweisungen
- Verträge
- Wissenschaftliche Texte
- Politische Texte
- Wirtschaftliche Texte
- Gutachten
- Handelskorrespondenz
- Privatkorrespondenz

 

Qualitätsnormen für den Übersetzungsprozess

Wie auf alle anderen Produktionsprozesse und Dienstleistungen können auch auf Übersetzungsprozesse Normen angewendet werden, die der Sicherung eines festgelegten Qualitätsniveaus dienen sollen. Das bekannteste Beispiel hierfür sind die Qualitätsmanagementnormen der ISO 9000-Normenreihe. Diese Normenreihe definiert allgemein einsetzbare Elemente für nachvollziehbare Qualitätssicherungsprozesse. Seit einiger Zeit existieren jedoch auch spezifische Normen für die Übersetzungsbranche.

Am 1. August 2006 trat die EN 15038 „Übersetzungsdienstleistungen“ in Kraft (liegt auch als DIN-Norm DIN EN 15038 vor), womit eine Registrierung oder Zertifizierung nach DIN 2345 nicht mehr möglich ist. (Auftraggeber und Übersetzer können aber als freie Vertragspartner weiterhin auch auf diesen Text verweisen.) Im Gegensatz zur DIN 2345 konzentriert sich die neue Norm stärker auf das Projektmanagement im Übersetzungsprozess und weniger auf die Übersetzung (Kernprozess) selbst. Dadurch sowie durch einen höheren Anteil an „Muss“-Bestimmungen wird die Norm für Einzelübersetzer schwerer einzuhalten als für Übersetzungsbüros. Hinter Festlegungen der DIN 2345 z. B. zu Mitwirkungspflichten des Kunden und zur erlaubten Verwendung der Übersetzung fällt die EN 15038 zum Teil zurück.

Gemäß EN 15038 erstrecken sich die Anforderungen an den Übersetzungsdienstleister auf folgende Bereiche:

  • der Zweck und Einsatzbereich der Übersetzung
  • die Dokumentation
  • die personellen und technischen Ressourcen
  • das Qualitäts- und Projektmanagement
  • die vertraglichen Rahmenbedingungen
  • die Arbeitsprozesse
  • evtl. angebotene zusätzliche Dienstleistungen

Übersetzungsdienstleister können sich mittels einer Konformitätserklärung verpflichten, die neue Norm einzuhalten und sich bei der DIN CERTCO Gesellschaft für Konformitätsbewertung mbH registrieren lassen. Den Auftraggebern soll insbesondere der Einsatz des international anerkannten DIN EN-Verbandszeichens eine europaweite Orientierung bei der Suche nach qualifizierten Übersetzern ermöglichen. Hier liegt auch ein wichtiger Vorteil der neuen Norm: Sie liegt in 29 Ländern vor und kann damit die internationale Zusammenarbeit erleichtern.

 

 

Wissenswertes zum Thema Übersetzung

Das Kernproblem bei der Übersetzung war und ist das Problem der „doppelten Bindung“ des Übersetzers. Der Zieltext soll gleichzeitig eine erkennbare Rückbindung an den ausgangssprachlichen Text besitzen und die Anforderungen des Lesers des zielsprachlichen Textes erfüllen.

In dieser doppelten Bindung liegt der Ursprung der Begriffe der rückwärts oder vorwärts (ausgangs- bzw. zielsprachlich und -kulturell) orientierten Übersetzung. Entweder sollen dem Leser der Übersetzung die charakteristischen Eigenschaften der Ausgangskultur und -sprache nahegebracht werden, oder er soll mit einem in der Zielkultur und -sprache unauffälligen bzw. seinen Zweck gut erfüllenden Text versorgt werden.

In der literarischen Übersetzung kann sich beispielsweise eine grammatische Struktur der Ausgangssprache als sehr charakteristisch für den Stil des Ausgangstextes herausstellen, durch eine wörtliche Übertragung würde im Zieltext jedoch ein auffällig vom gewohnten Sprachgebrauch abweichender Stil entstehen, der den Leser irritiert.

Beim Übersetzungsvorgang sind stets subjektive Faktoren beteiligt:

  • bei der Entscheidung des Übersetzers zwischen Zieltextvarianten
  • durch Gebundenheit des Übersetzers an kulturelle und soziale Hintergründe
  • durch Rezeption und Interpretation des Ausgangstextes (Hermeneutik)
  • durch unterschiedliche methodisch-technische Vorentscheidungen für den Analyse- und Beurteilungsprozess
  • durch die Meinung des Übersetzers (über Funktion, Zweck und Strategie der Übersetzung)

 

Philosophische Implikationen

Die Übersetzung ist von jeher ein Thema der Hermeneutik, der Sprachphilosophie und der Erkenntnistheorie.

Die Hermeneutik thematisiert das Phänomen der Übersetzung als Erfahrung von Distanz und Andersartigkeit (Alterität). Auch der für die Hermeneutik so wichtige Umgang mit Überlieferung und Tradition schließt oft die Notwendigkeit der Übersetzung ein. Dabei haben verschiedene Philosophen darauf aufmerksam gemacht, dass der Übersetzer stets in seinem eigenen Horizont steht, in den er das Produkt seiner übersetzerischen Bemühungen einordnen muss. Ein bloßes Übertragen des Textinhaltes von der Quell- in die Zielsprache ist daher nicht möglich. Der Übersetzer muss sich entscheiden, ob er den notwendigerweise fremdartigen Text an die eigene Sprache angleicht und dessen Fremdartigkeit so zu verdecken versucht, oder ob er diese Fremdartigkeit gerade mit den Mitteln der eigenen Sprache nachbilden möchte. Beide Verfahren sind legitim, eine Entscheidung, welche Version „näher“ am Original ist, lässt sich nicht allein durch Verweis auf die Textgrundlage fällen.

Zur Frage der grundsätzlichen Übersetzbarkeit, also der Möglichkeit einer „Inhaltsübertragung“, vertritt etwa Quine die These von der Unbestimmtheit der Übersetzung, die besagt, dass zwischen mehreren möglichen Übersetzungsvarianten keine objektive Rangfolge festgelegt werden kann und dass Sprache im Allgemeinen stets nur im Kontext der Erfahrung interpretierbar ist.

Sowohl in der Translatologie als auch in der Übersetzungspraxis wird von einer grundsätzlichen Übersetzbarkeit zwischen natürlichen Sprachen ausgegangen, die sich zumindest auf den propositionalen Gehalt einer Äußerung, wenn auch möglicherweise nicht auf jede konnotative Bedeutung erstreckt.

„[Es] zeigt sich, dass in natürlichen menschlichen Sprachen im Prinzip alles ausgedrückt werden kann. Wenn es für bestimmte Begriffe oder Konzepte keine eigenen Lexeme gibt, so können sie auf andere Weise ausgedrückt werden, durch morphologische Strukturen oder Umschreibung, Paraphrase bzw. Rückgriff auf andere Konzepte“.

In der Sprachphilosophie ist das Problem der Übersetzung aufgrund der These von Interesse, dass sich das Wesen von Sprache, Bedeutung und Sinn gerade beim Übergang von einer Sprache in eine andere ergründen lässt.

 

Literarische Übersetzung

Die literarische Übersetzung ist die wahrscheinlich bekannteste bzw. in der Öffentlichkeit meistdiskutierte Erscheinungsform des Übersetzens, macht jedoch nur einen geringen Anteil des Übersetzungsmarktes aus. Im Vergleich zu Übersetzern von Gebrauchstexten erzielen literarische Übersetzer in der Regel ein deutlich geringeres Einkommen, weshalb die Entscheidung für diesen Beruf wohl in den meisten Fällen in der persönlichen Begeisterung für Literatur bzw. für eine bestimmte Sprache und Kultur begründet liegt.

Literarische Übersetzungen spielten und spielen eine bedeutende Rolle für den interkulturellen Austausch, das Bild anderer Kulturen in einer bestimmten Sprachgemeinschaft und die Entwicklung nationaler Kultur und Identität. Ein bekanntes Beispiel für die Bedeutung der Auseinandersetzung mit fremden Literaturen ist die Epoche der deutschen Romantik, in der, u. a. durch August Wilhelm von Schlegel, Dorothea und Ludwig Tieck auch heute noch viel genutzte Übersetzungen von Werken europäischer Schriftsteller wie Shakespeare oder Cervantes entstanden.

 

Computerunterstützte und maschinelle Übersetzung

Die Maschinelle Übersetzung ist der Versuch, mittels eines Computerprogrammes Übersetzungen automatisch durchzuführen. Die Textqualität von computererzeugten Übersetzungen reicht an Humanübersetzungen bisher nicht heran. Lediglich formal stark eingeschränkte Texte lassen sich mit hoher Qualität maschinell übersetzen. Zum Beispiel ist in Kanada ein System zur Übersetzung von Texten mit Wetterdaten im Einsatz.

Als Zwischenlösung verstehen sich HAMT-Systeme (Human Aided Machine Translation, maschinelle Übersetzung mit menschlicher Unterstützung), bei denen einem menschlichen Bediener die Möglichkeit gegeben wird, während des Übersetzungsvorgangs auftretende Probleme zu klären.

Auch für menschliche Übersetzer gibt es wertvolle technische Hilfsmittel. Zu den am häufigsten eingesetzten Werkzeugen gehören Terminologiedatenbanken sowie Übersetzungsspeicher, die beim Auftreten von schon einmal übersetzten Formulierungen automatisch die gespeicherte Übersetzung zur Übernahme vorschlagen. Auch Suchmaschinen für/und das World Wide Web haben zur Verbesserung der Übersetzungsqualität beigetragen, da ein Übersetzer mit ihrer Hilfe sehr viel schneller überprüfen kann, ob eine Formulierung in der Zielsprache möglich und/oder in der jeweiligen Textsorte üblich ist. Auch die Informationsrecherche wird durch das Internet wesentlich erleichtert.

 

(Quelle: Teile dieser Kategoriebeschreibung basieren auf dem Artikel: Übersetzung_(Sprache) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.)